Allergietests beim Hund – wann sie wirklich sinnvoll sind
Ein Allergietest beim Hund ist vor allem dann sinnvoll, wenn der Verdacht auf eine echte allergische Reaktion besteht – zum Beispiel bei starkem oder wiederkehrendem Juckreiz, chronischen Ohrentzündungen oder saisonalen Hautsymptomen.
Wenn dein Hund dagegen vor allem mit Verdauungsbeschwerden reagiert, bringt ein Allergietest meist wenig Klarheit, weil hier häufig der Darm die eigentliche Ursache ist.
1. Warum Allergietests nicht automatisch Klarheit bringen
Allergietests sollen dir dabei helfen herauszufinden, auf welche Stoffe dein Hund reagiert. In der Praxis sieht das Ergebnis aber oft ganz anders aus, als du vielleicht erwartest: Viele Tests zeigen auffällig viele positive Reaktionen – obwohl dein Hund nur auf wenige Futtermittel oder Umweltstoffe tatsächlich reagiert. Andere Tests bleiben völlig unauffällig, obwohl dein Hund deutliche Symptome hat.
Das ist frustrierend, oder? Schließlich willst du nur wissen, was deinem Hund guttut – und was du besser meiden solltest. Doch die Wahrheit ist: Nicht jeder Test misst dasselbe, und nicht jede Reaktion im Körper ist automatisch eine Allergie.
Bevor du also eine lange Liste an „verbotenen“ Lebensmitteln abhakst oder das Futter erneut umstellst, lohnt sich ein genauer Blick darauf, was ein Allergietest wirklich zeigt – und was er eben nicht zeigen kann.
„Wenn du wissen möchtest, wie eng Darmgesundheit und Futterverträglichkeit zusammenhängen, lies hier den ersten Teil.“
2. Allergietests im Überblick – was sie messen (und was nicht)
Allergietest ist nicht gleich Allergietest. Auch wenn alle versprechen, die „Auslöser“ einer Reaktion zu finden, unterscheiden sie sich deutlich darin, was sie messen – und wie verlässlich die Ergebnisse wirklich sind.
Bluttest (Serumtest)
Beim Bluttest wird untersucht, ob bestimmte Antikörper gegen ein Allergen im Blut vorhanden sind – meist Immunglobulin E (IgE) oder Immunglobulin G (IgG).
Beide haben unterschiedliche Bedeutungen:
- IgE steht für eine echte allergische Reaktion. Es zeigt, dass das Immunsystem einen Stoff als gefährlich eingestuft hat – etwa Pollen oder ein bestimmtes Futterprotein – und darauf mit einer Abwehrreaktion reagiert.
- IgG hingegen zeigt nur, dass dein Hund Kontakt mit einem Stoff hatte. Es bedeutet, dass das Immunsystem ihn erkannt hat, aber nicht unbedingt, dass er krank macht.
Viele Hunde haben IgG-Antikörper gegen Futtermittel, die sie völlig problemlos fressen können.
Und umgekehrt kann es vorkommen, dass ein Hund allergisch reagiert, ohne dass im Blut erhöhte IgE-Werte zu finden sind – etwa, wenn die Reaktion hauptsächlich lokal im Darm oder an der Haut stattfindet.
➡️ Bluttests sind ein hilfreiches Puzzleteil, aber sie ersetzen nie die Beobachtung im Alltag oder eine gezielte Futterüberprüfung.
Intrakutantest (Hauttest)
Dieser Test wird meist von Tierdermatolog:innen durchgeführt. Dabei werden verschiedene Allergenlösungen direkt unter die Haut gespritzt.
Reagiert die Haut mit einer Rötung oder Schwellung, gilt das Allergen als positiv.
Das Verfahren ist vor allem bei Umweltallergien – also Pollen, Hausstaubmilben oder Schimmelpilzen – der Goldstandard, weil es eine echte Immunreaktion zeigt, so wie sie auch im Alltag stattfindet.
Für Futtermittelallergien ist der Test jedoch kaum geeignet, da diese nicht über die Haut, sondern über den Darm ausgelöst werden.
➡️  Sehr sinnvoll bei Umweltallergien, wenig hilfreich bei Futterunverträglichkeiten.
Speicheltests und Haaranalysen (inklusive Bioresonanz)
Speicheltests und Haaranalysen werden häufig angeboten, um Allergien oder Unverträglichkeiten zu erkennen – teilweise auch auf energetischer Basis, etwa über Bioresonanz.
Diese Verfahren funktionieren anders als klassische Labortests: Sie messen keine Antikörper oder Zellreaktionen, sondern energetische Resonanzen.
Ich weiß, dass viele Kolleginnen damit sehr gute Erfahrungen gemacht haben – und auch ich habe Hunde erlebt, bei denen die Ergebnisse erstaunlich gut passten. Gleichzeitig gibt es aber auch Fälle, in denen die Resultate nicht mit den klinischen Symptomen oder Laborwerten übereinstimmen.
Deshalb sehe ich Bioresonanz-Ergebnisse nicht als falsch, sondern als zusätzliche Information, die man im Gesamtbild betrachten sollte – zusammen mit dem, was der Hund tatsächlich zeigt: seinem Verhalten, seinen Symptomen und seiner Reaktion auf Futter oder Heilmittel.
➡️ Diese Tests können wertvolle Impulse geben und auf Zusammenhänge aufmerksam machen. Entscheidend ist jedoch, ob sich diese Hinweise im Alltag deines Hundes wirklich bestätigen.
Allergietests zeigen, dass das Immunsystem auf etwas reagiert – aber nicht warum und nicht immer ob es deinem Hund wirklich schadet.
Allergien entstehen nicht im Blut, sondern im Zusammenspiel von Immunsystem, Schleimhaut und Mikrobiom.
Darum ist es so wichtig, immer auch den Darmzustand mit im Blick zu haben.

3. Wann ein Allergietest sinnvoll ist – und wann nicht
Ein Allergietest kann hilfreich sein – aber nur, wenn man weiß, was er wirklich zeigt.
In der Praxis wird meist ein Bluttest gemacht, kein Hauttest. Dieser misst Antikörper – also Reaktionsspuren des Immunsystems.
Das bedeutet:
Wenn dein Hund Kontakt mit einem Stoff hatte, gegen den sein Immunsystem reagiert hat, dann zeigt der Test erhöhte Werte – egal, ob diese Reaktion gerade aktiv ist oder schon Wochen oder Monate zurückliegt.
Das ist wichtig zu verstehen: Der Test zeigt nicht das aktuelle Geschehen, sondern dass irgendwann einmal etwas passiert ist.
Wenn das Immunsystem ohnehin stark aktiviert ist – etwa durch Darmreizungen, Infektionen, Stress oder Medikamente – kann der Test viele sogenannte Kreuzreaktionen anzeigen. Dann reagiert dein Hund im Labor scheinbar auf unzählige Stoffe, ohne dass er sie im Alltag tatsächlich nicht verträgt.
Ein solcher Test kann also schnell ein falsches Bild erzeugen, besonders wenn:
- der Darm noch entzündet oder durchlässig (Leaky Gut) ist,
- gerade eine akute Krankheit oder eine Medikamentengabe läuft,
- oder das Immunsystem allgemein überlastet ist.
In solchen Fällen ist es besser, zuerst den Darm zu stabilisieren und das Immunsystem zu beruhigen, bevor man testet.
Erst dann lässt sich besser beurteilen, was wirklich eine Allergie ist – und was nur eine vorübergehende Reaktion.
Sinnvoll kann ein Allergietest sein, wenn trotz gezielter Futterumstellung oder Darmsanierung weiterhin Hautprobleme, Juckreiz oder Ohrentzündungen bestehen – also Symptome, die stark auf eine echte, anhaltende Immunreaktion hindeuten.
Dann kann der Bluttest helfen, bestimmte Allergene einzugrenzen oder Hinweise für eine gezielte Therapie zu liefern.
Ein Bluttest kann wertvolle Hinweise geben – aber nur, wenn der Körper deines Hundes gerade in einem stabilen Zustand ist. Solange die Schleimhaut gereizt oder das Immunsystem überfordert ist, zeigt der Test eher den Stress des Körpers als die eigentlichen Auslöser.
Darum gilt wenn möglich: Erst Darm stabilisieren – dann testen.
4. Allergie oder Unverträglichkeit – wie du den Unterschied erkennst
Im Alltag werden die Begriffe „Allergie“ und „Unverträglichkeit“ oft durcheinandergeworfen.
Beide führen dazu, dass dein Hund auf etwas reagiert – aber die Ursache im Körper ist eine ganz andere.
Die Allergie – eine Überreaktion des Immunsystems
Bei einer Allergie erkennt das Immunsystem eigentlich harmlose Stoffe – zum Beispiel Pollen, Milben oder bestimmte Eiweiße im Futter – als „gefährlich“.
Daraufhin bildet der Körper Antikörper vom Typ IgE und schüttet Entzündungsbotenstoffe aus, wie Histamin.
Das Ergebnis: Juckreiz, Hautrötungen, tränende Augen, Ohrentzündungen oder sogar Magen-Darm-Reaktionen.
Eine Allergie ist also eine echte Immunreaktion, bei der der Organismus über das Ziel hinausschießt.
Das Immunsystem bekämpft etwas, das eigentlich gar kein Feind ist – und löst damit selbst die Symptome aus.
Die Unverträglichkeit – ein Problem der Verdauung oder Schleimhaut
Bei einer Unverträglichkeit ist das Immunsystem in der Regel nicht direkt beteiligt.
Hier reagiert der Körper, weil er einen Stoff nicht richtig verarbeiten oder abbauen kann – zum Beispiel ein bestimmtes Eiweiß, Fett oder Zusatzstoff.
Ursachen können sein:
- eine gestörte Verdauungsleistung (z. B. durch Enzymmangel oder Pankreasprobleme),
- eine gereizte oder durchlässige Darmschleimhaut,
- oder ein Ungleichgewicht im Mikrobiom.
Dann gelangen Bestandteile aus dem Futter unverdaut oder in veränderter Form an die Darmschleimhaut.
Diese reagiert gereizt – manchmal mit Blähungen oder weichem Kot, manchmal mit Entzündungen oder Schleim im Kot.
Man spricht hier von einer nicht-immunologischen Reaktion – der Körper kämpft nicht gegen den Stoff, sondern kommt mit ihm einfach nicht klar.
Auch wenn sich Unverträglichkeiten meist zuerst im Verdauungstrakt zeigen, können sie sich über den ganzen Körper bemerkbar machen – etwa durch gereizte Haut, Rötungen an den Ohren oder ein vermehrtes Kratzen. Der Darm ist in diesen Fällen zwar der Ursprung der Reaktion, aber nicht immer der einzige Ort, an dem sie sichtbar wird.
Wie du den Unterschied erkennst
Ein paar Orientierungspunkte helfen dir, die Reaktionen deines Hundes besser einzuordnen:
| Allergie | Unverträglichkeit | 
|---|---|
| Reaktion des Immunsystems (IgE) | Reaktion des Verdauungssystems | 
| Symptome oft an Haut, Ohren, Atemwegen | Symptome meist im Magen-Darm-Trakt – können aber auch Haut oder Ohren betreffen | 
| Akute, oft heftige Reaktionen (Juckreiz, Rötung, Schwellung) | Verzögerte, mildere, aber chronische Beschwerden | 
| Allergietest (Blut oder Haut) kann Hinweise liefern | Tests helfen kaum – wichtig ist die Beobachtung und Darmdiagnostik | 
| Behandlung: Allergen meiden, Schleimhaut stabilisieren, Immunregulation | Behandlung: Schleimhaut beruhigen, Verdauung entlasten, Ursachen beheben | 
Warum der Darm in beiden Fällen eine Schlüsselrolle spielt
Auch wenn Allergien im Immunsystem entstehen, beginnt ihre Geschichte oft im Darm.
Denn rund 70 % aller Immunzellen sitzen dort – direkt an der Schleimhaut.
Wenn diese Schleimhaut durchlässig oder gereizt ist, gelangen Stoffe hindurch, die dort gar nicht hingehören. Das Immunsystem wird dadurch ständig alarmiert – und reagiert irgendwann über.
So kann aus einer einfachen Unverträglichkeit mit der Zeit eine Allergie werden.
Darum ist die Gesundheit der Darmschleimhaut bei beiden Problemen entscheidend – sie ist der Schlüssel, damit der Körper wieder unterscheiden kann zwischen harmlos und gefährlich.
Eine Allergie ist eine Überreaktion des Immunsystems, eine Unverträglichkeit eine Reaktion der Verdauung.
Beides kann sich überschneiden – aber in beiden Fällen gilt:
Solange der Darm aus dem Gleichgewicht ist, kann der Körper gar nicht zuverlässig unterscheiden, was harmlos ist und was wirklich ein Problem darstellt.
5. Laborwerte, die wirklich weiterhelfen
Wenn dein Hund auf vieles reagiert, lohnt sich immer ein Blick ins Labor – aber nicht unbedingt in ein klassisches Allergieprofil. Denn nicht alle Reaktionen entstehen im Blut.
Manche zeigen sich erst im Darm – dort, wo die Schleimhaut direkten Kontakt zum Futter hat.
Um die Situation richtig einschätzen zu können, ist es sinnvoll, beide Ebenen anzuschauen: das Blut und den Kot.
Allergiediagnostik im Blut – das Immunsystem im Blick
Im Blut lassen sich bestimmte Antikörper (meist IgE und IgG) nachweisen.
Sie zeigen, dass das Immunsystem auf einen Stoff reagiert hat.
- Erhöhtes IgE spricht für eine echte allergische Reaktion – das Immunsystem stuft einen an sich harmlosen Stoff als gefährlich ein und reagiert mit einer Abwehrreaktion.
- Erhöhtes IgG zeigt meist nur, dass der Körper schon einmal Kontakt mit diesem Stoff hatte. Es bedeutet nicht automatisch, dass dein Hund ihn nicht verträgt.
Ein erhöhter Eosinophilenwert im Blutbild ist häufig ein Hinweis auf eine allergische Reaktion oder einen Parasitenbefall.
In beiden Fällen steht das Immunsystem deines Hundes unter Dauerstress: Es bleibt in Alarmbereitschaft und aktiviert ständig Eosinophile – Abwehrzellen, die eigentlich nur kurzfristig helfen sollen, Reize oder Eindringlinge abzuwehren.
Wenn diese Aktivierung über längere Zeit anhält, können die Eosinophilen selbst zum Problem werden.
Durch die Ausschüttung bestimmter Eiweißstoffe und Enzyme reizen sie das Gewebe, verstärken Entzündungen und tragen dazu bei, dass die Schleimhäute empfindlicher und anfälliger werden.
Ein erhöhter Wert kann auch bei chronischen Darmentzündungen vorkommen, selbst wenn keine klassische Allergie besteht.
Er zeigt also immer, dass das Immunsystem aktiv ist – und irgendwo im Körper eine Reiz- oder Abwehrsituation besteht.
Ein Bluttest kann Hinweise auf eine Allergie geben.Er zeigt, dass das Immunsystem reagiert – aber nicht, ob diese Reaktion wirklich krank macht oder wo im Körper sie entsteht.
Darum ist es wichtig, Blutwerte immer im Zusammenhang mit dem Gesamtbild zu betrachten – vor allem mit dem Zustand des Darms.
Kotuntersuchung – die Schleimhaut und Verdauung im Blick
Im Kot finden sich viele Hinweise darauf, warum dein Hund so empfindlich reagiert.
Etwa 70 % des Immunsystems sitzen im Darm. Wenn dort etwas aus dem Gleichgewicht gerät, reagiert der ganze Körper sensibler.
Wichtige Werte aus der Kotuntersuchung sind:
- sIgA (sekretorisches Immunglobulin A): zeigt, wie aktiv die Schleimhautabwehr ist.
- Niedrig → Schleimhaut geschwächt, Infektionen und Reizungen haben leichtes Spiel.
- Hoch → dauerhafte Reizung oder Entzündung vorhanden.
 
- Zonulin: reguliert die Durchlässigkeit der Darmschleimhaut.
- Erhöht → Hinweis auf eine gestörte Barriere (Leaky Gut).
 Dadurch gelangen Stoffe in den Körper, die dort nichts zu suchen haben – das Immunsystem bleibt ständig in Alarmbereitschaft.
 
- Erhöht → Hinweis auf eine gestörte Barriere (Leaky Gut).
- Gallensäuren und pH-Wert: zeigen, wie gut die Verdauung funktioniert.
- Wenn die Gallensäuren erhöht oder der pH-Wert verschoben ist, deutet das auf eine Überlastung des Dünndarms oder eine Fehlbesiedlung mit Bakterien (Dysbiose) hin.
 Das ist vor allem deshalb wichtig, weil ein gestörter Verdauungsprozess dazu führt, dass Futterbestandteile nicht vollständig abgebaut werden. Diese unverdauten Eiweiße können dann das Immunsystem reizen und allergieähnliche Reaktionen auslösen, obwohl gar keine echte Allergie vorliegt.
 
- Wenn die Gallensäuren erhöht oder der pH-Wert verschoben ist, deutet das auf eine Überlastung des Dünndarms oder eine Fehlbesiedlung mit Bakterien (Dysbiose) hin.
- Mikrobiom-Analyse: zeigt, ob das bakterielle Gleichgewicht stimmt.
- Das ist entscheidend, denn die Darmflora steuert direkt, wie das Immunsystem reagiert.
 Fehlen bestimmte schützende Bakterien, kann die Schleimhaut ihre Barrierefunktion nicht aufrechterhalten – Stoffe gelangen hindurch, die dort nichts zu suchen haben.
 Das Immunsystem reagiert darauf mit Abwehrsignalen, was sich in Juckreiz, Verdauungsbeschwerden oder Hautproblemen zeigen kann.
 Bei einer Unverträglichkeit entsteht diese Reaktion vor allem durch die gereizte Schleimhaut.
 Bei einer Allergie dagegen ist das Immunsystem zusätzlich fehlgeleitet und reagiert überempfindlich auf eigentlich harmlose Stoffe.
 Das Mikrobiom hilft zu verstehen, ob die Reaktion von einer geschwächten Schleimhaut oder von einer echten Immunüberreaktion ausgeht.
 
- Das ist entscheidend, denn die Darmflora steuert direkt, wie das Immunsystem reagiert.
Die Kotuntersuchung zeigt nicht, gegen was dein Hund reagiert, sondern warum er so empfindlich geworden ist.
Sie bildet die Grundlage, um den Darm gezielt zu stabilisieren – und damit auch das Immunsystem zu beruhigen.
Warum beides zusammengehört
Ein Allergietest im Blut kann Hinweise liefern, wo das Immunsystem überreagiert.
Eine Kotuntersuchung zeigt, warum es überhaupt dazu kommt.
Beides zusammen ergibt ein vollständiges Bild:
- Das Blut zeigt die Reaktion,
- der Kot zeigt die Ursache.
Nur wenn beide Ebenen ganzheitlich angesehen werden – Immunsystem und Schleimhaut –, lässt sich verstehen, warum dein Hund reagiert, und was du tun kannst, um ihn zu unterstützen.
6. Warum der Darm immer mitgedacht werden muss
Ein Allergietest kann helfen, Zusammenhänge sichtbar zu machen – aber er erklärt nie die ganze Geschichte.
Denn das, was im Blut messbar ist, ist nur das Ergebnis eines viel größeren Geschehens im Körper.
Und dieses Geschehen beginnt fast immer dort, wo Immunsystem und Schleimhaut sich begegnen: im Darm.
Wenn der Darm gereizt oder durchlässig ist, verliert er seine Schutzfunktion.
Futterbestandteile gelangen in Kontakt mit dem Immunsystem, und der Körper reagiert überempfindlich – manchmal mit einer echten Allergie, oft aber „nur“ mit einer Unverträglichkeit oder chronischen Reizung.
Beides fühlt sich für den Hund gleich unangenehm an, hat aber unterschiedliche Ursachen.
Eine Darmsanierung kann diese Ursachen an der Wurzel unterstützen:
Sie beruhigt die Schleimhaut, stärkt das Mikrobiom und bringt das Immunsystem wieder in ein besseres Gleichgewicht.
Dadurch kann der Körper lernen, gelassener zu reagieren, und Reize werden oft deutlich schwächer wahrgenommen.
Viele Hunde sind danach insgesamt stabiler, reagieren weniger empfindlich – und kommen auch mit bekannten Allergenen besser zurecht.
Aber – und das ist wichtig:
Eine Darmsanierung kann keine Allergie heilen.
Wenn das Immunsystem einmal eine echte Allergie „gelernt“ hat, bleibt diese Reaktion im Gedächtnis.
Was sie jedoch kann, ist die Grundlage für mehr Toleranz zu schaffen: Der Körper gerät weniger schnell in Alarmbereitschaft, Entzündungen flauen ab, und neue Allergien entstehen seltener.
Eine Darmsanierung ist kein Wundermittel, das Allergien verschwinden lässt.
Aber sie ist der wichtigste Schritt, um das Immunsystem zu stabilisieren, die Reizschwelle zu senken und deinem Hund langfristig mehr Ruhe und Widerstandskraft zu schenken.

 
												








