Die exokrine Pankreasinsuffizienz (EPI)

Bei der exokrinen Pankreasinsuffizienz handelt es sich um eine Unterfunktion der Bauchspeicheldrüse. Sozusagen um eine Bauchspeicheldrüsenschwäche.

Manchmal ist diese Schwäche nur vorübergehend, weil die Arbeit des Pankreas durch andere Einflüsse gestört wird.
Wenn eine EPI aber als Folge einer chronischen Pankreatitis auftritt, bleibt sie ein lebenslanger Begleiter.
Katzen erkranken übrigens selten an EPI.

Woran erkenne ich, dass mein Hund, meine Katze an einer EPI erkrankt ist?

 „Die fehlende Verdauungsleistung erkennst du unter anderem daran, dass dein Hund ständig Hunger hat, aber nicht zunimmt. Ein Hund mit einer unerkannten EPI kann sozusagen „vor dem vollen Napf verhungern“. Die Tiere fressen große Mengen und nehmen trotzdem ab. Sie können dem Futter keine Nährstoffe mehr entziehen und steuern trotz der großen Futtermenge in einen absoluten Nährstoffmangel.

Im wahrsten Sinne des Wortes sichtbar wird das vor allem beim Gassigang. Der Kotabsatz ist bei solchen Hunden sehr voluminös, hell und häufig fettig glänzend oder auch schleimig. Solche Häufchen fallen auf.

Aber auch hier gilt: Ausnahmen bestätigen die Regel. Ich habe immer wieder Patienten mit einer diagnostizierten Bauchspeicheldrüsenschwäche, die nie auffälligen Kotabsatz haben. Gewichtsabnahme und ständigen Hunger zeigen sie aber alle.

Symptome einer exokrinen Pankreasinsuffizienz

• Häufiger Kotabsatz
• Große Mengen beim Kotabsatz
• Kot ist hell, lehmfarben, schaumig, fettig
• Fressen von Kot, Erde o.ä.
• ständiger Hunger, Heißhunger
• Abmagerung
• Müdigkeit

Wie behandelt man eine EPI beim Hund?

Der wichtigste Therapie-Baustein bei der Behandlung einer exokrinen Pankreasinsuffizienz ist die Zugabe von Verdauungsenzymen. Sie müssen die fehlenden Enzyme der Bauchspeicheldrüse ausgleichen und so die Verdauung unterstützen.

Bis vor kurzem gab es verschiedene Hersteller, die Pankreas-Enzymen im Angebot hatten. Durch das neue Tierarzneimittelgesetz hat sich das sehr reduziert, zumindest was die freiverkäuflichen Enzyme angeht.

Manche Tiere vertragen jedes Präparate, andere nur von bestimmten Herstellern. Je nachdem, wie dein Hund reagiert, musst du eventuelle unterschiedlich Enzym-Präparate ausprobieren. Denn ein unverträgliches Enzym-Präparat verursacht häufig Erbrechen und/oder Durchfall.

Normalerweise bestehen diese Zusätze aus Schweinepankreas. Für Schweinefleisch-Allergiker gibt es auch vegetarische Enzyme, die zum Beispiel aus Pilzen hergestellt werden.

Da nicht alle Tiere die fremden Enzyme auf Anhieb vertragen, empfehle ich bei empfindlichen Tieren immer das Einschleichen. Also langsam steigern, bis ihr den Bedarfswert erreicht habt.

Grundsätzlich gilt für die Fütterung genau das gleiche wie bei einer Pankreatitis. Die hohe Verdaulichkeit ist auch hier, sehr wichtig. Zumindest zu Beginn der Enzymfütterung sollte darauf geachtet werden. Wenn sich alles gut eingespielt hat und der Hund gut mit den fremden Enzymen zurecht kommt, dann verträgt er vielleicht auch zwischendurch schwerer verdaulich Futtermittel.

Was bei der Fütterung aber immer schwierig ist: Auch Leckerlis kann der Hund nicht ohne die zusätzlichen Enzyme verdauen. Vor allem keine schwerverdaulichen Kauartikel. Auf die muss deshalb in den meisten Fällen verzichtet werden.

Bei einer EPI sollten für einen gewissen Zeitraum auch zusätzliche Nährstoffe und Vitamine gefüttert werden. Durch die fehlenden Enzyme konnten viele Nährstoffe nicht aufgenommen werden, bzw. der Nahrung gar nicht erst entzogen werden. Durch das vorübergehende Zufüttern lassen sich die Depots aber auffüllen.
Wenn Hund oder Katze mit den fremden Enzymen gut zurechtkommen, vertragen die meisten Tiere auch wieder einen normalen Fettgehalt in der Nahrung. Es ist aber sehr wichtig, den Fettgehalt langsam zu steigern.

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